Warum unsere Kinder „schuld“ sind, dass wir allein im Urlaub sind
und welche Folgen bedürfnisorientiertes Leben mit Kindern haben kann
Heute erzähle ich Dir die Geschichte, wie es gekommen ist, dass Bernd und ich gerade eine ganze Woche ALLEINE auf Kreta sind und somit den ersten Strandurlaub ohne Kinder seit 19 Jahren erleben. Und vor allen Dingen erfährst Du, warum das dem Bedürfnis unserer Kids entspricht.
Erstmal von vorne – long Story short
Wie Du vielleicht weißt, haben wir im Juni den Familienkongress veranstaltet. Das war echt ne Menge an Arbeit. Daher hatten wir im Vorfeld keine Zeit einen Urlaub zu planen oder zu buchen. Außerdem waren wir noch nicht so sicher, ob unsere Tochter wirklich alleine zuhause bleiben wollte. Nachdem sie im Winter und über Ostern mit uns verreist war, hatte sie nämlich schon angekündigt, dass sie dieses Mal nicht mitkommen möchte. Nur wie gesagt, wir waren erstmal unsicher, wie ernst sie das meint.
Naja, jedenfalls habe wir uns zu Beginn der Sommerferien mit unseren beiden kleineren Jungs hingesetzt um mit ihnen zu besprechen, wo sie denn gerne hinfahren möchten, was sie gerne erleben wollen. Entsprechend unserer gemeinsamen Wünsche hätten wir Last Minute irgendwas gebucht. Aber… die Antwort der Jungs war eindeutig: Wir haben keine Lust! Wir wollen zuhause Zeit haben.
Wilde Kinder
Dazu musst Du wissen, dass die beiden sich schon vor einigen Monaten für ein Wilde Kinder Camp angemeldet hatten und im Anschluss noch ein paar Tage zu ihren Großeltern fahren wollten. Und deshalb waren sie für sich ganz klar – zwei Wochen Wegfahren reicht uns, wir wollen zuhause sein und Ausflüge machen und Zeit mit uns verbringen. Ganz ehrlich, ich hab schon nochmal nachgehakt, denn ich konnte es erst kaum glauben. Hätte mir jemand Meer und Strand offeriert, ich wäre nicht im Leben auf die Idee zu gekommen, das abzulehnen.
Die große Kunst
Die große Kunst im bedürfnisorientierten Begleiten von Kindern besteht nun genau darin, den Kindern den Freiraum zu schenken, den sie brauchen. Und gerade wenn sie Entscheidungen treffen, die konträr sind zu meinen eigenen Vorstellungen sind, ihnen ihre Entscheidungen ersteinmal wertfrei zuzugestehen. Aushalten, wenn sie sich gegen unsere Vorschläge entscheiden. Loslassen, wenn sie andere Bedürfnisse haben als wir. Wir haben dann eine Liste gemacht, mit Ausflugswünschen zuhause und haben für uns in der Zeit in der die beiden jetzt ihre Abenteuer erleben, einen Pärchen-Urlaub gebucht.
Und es ist großartig! Denn es schenkt auch uns Freiräume und Freiheiten und so wohltuende Gemeinschaft. Wir tanken unsere Akkus wieder auf, mit allem was dazu gehört. Und das Beste: Wir lesen miteinander ein Buch. Da geht es um persönliche Weiterentwicklung und wir lesen es uns gegenseitig vor, sprechen dann darüber, suchen Beispiele aus unserem Alltag und wachsen so gemeinsam. Das ist so wunderschön.
Und in ein paar Tagen treffen wir uns wieder. Aufgeladen mit neuen Erlebnissen und frischer Energie und voller Vorfreude auf die letzten Punkte auf der Liste und unseren gemeinsamen Alltag.
Leben mit Kindern ist bunt, fröhlich und zauberschön.
Alles Liebe für Dich, lass Dein Glück strahlen!
Deine Uli