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3 Gründe für Eifersucht unter Geschwistern

Eifersucht unter Geschwister

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3 Gründe für Eifersucht unter Geschwistern

… und wie Du Deinem Kind helfen kannst

Eifersucht, ein Gefühl, das bestimmt jedem von uns schon mal über den Weg gelaufen ist. Es ist eines dieser Empfindungen, die man so gar nicht haben möchte. Nun gibt es Eifersucht nicht nur zwischen Erwachsenen, sondern auch ein Kind kann eifersüchtig sein. Bei einem Kind ist es allerdings so, dass es gar nicht weiß, was das ist und dieses Gefühl nur sehr schwer einordnen kann. Deshalb entsteht bei Eifersucht unter Kindern und Geschwistern oft Streit, weil sie nach Ventilen und Optionen suchen, die sie kennen, wenn sie sich hilflos fühlen. Sie wollen das unangenehme Gefühl loswerden und wissen aber nicht wie. Für Eifersucht unter Geschwistern gibt es vor allem 3 Gründe. 

Was ist Eifersucht?

Wenn man in Netz nach einer Definition von Eifersucht sucht, dann finden sich da Erklärungen wie beispielsweise bei Wikipedia “Eifersucht bezeichnet Gedanken oder Gefühle von Unsicherheit, Angst und Besorgnis über einen relativen Mangel an Besitz oder Sicherheit”. Oder “Krankhafter Neid, meist ausgelöst durch tatsächliche oder scheinbare Bevorzugung anderer“  Quelle: Wiktionary)  Die Psychologie beschreibt sie als “eine aversive emotionale Reaktion (Emotionen), die als Ergebnis einer außerdyadischen Beziehung eines Partners eintritt.” Außerdiadisch bedeutet außerhalb des Zweiersystems, in diesem Fall ist das herkömmliche Zweiersystem einer Partnerschaft gemeint. 

Alles in allem wird Eifersucht als ein Gefühl bezeichnet, das unangenehm, ja gar als schrecklich empfunden wird. Es beschreibt einen emotionalen Schmerz. 

Wann sind Kinder eifersüchtig?

Kinder bekommen diesen emotionalen Schmerz, wenn sie die erhoffte Aufmerksamkeit, Liebe oder Anerkennung nicht bekommen, bzw. meinen, diese nicht zu bekommen. Sie reagieren dann auf ganz unterschiedliche Weise. Denn Eifersucht ist komplex und kann sich aus mehreren Gefühlsregungen zusammensetzen, wie Traurigkeit, Wut, Scham, Hilflosigkeit, Angst oder ein geringes Selbstwertgefühl. Es gibt vor allem 3 Gründe, warum Kinder gerade auf Geschwister eifersüchtig reagieren.

Woran erkenne ich, dass mein Kind eifersüchtig ist?

Wie bereits erklärt, kann Eifersucht die verschiedensten Empfindungen hervorrufen. Was Du unbedingt wissen solltest: Dein Kind weiß nicht, dass es eifersüchtig ist. Was aber bei eifersüchtigen Kindern zu beobachten ist, dass sie plötzlich ungewöhnlich stark auf Situationen reagieren, in denen das Geschwisterkind oder ein anderes Kind  involviert ist. Das kann sich durch Geschrei, Weinen, Streit, Aggressivität gegen die Geschwister, andere Kinder oder Eltern äußern. Manche Kinder reagieren dagegen mit Rückzug, sind eher traurig, wollen lieber alleine sein.

Ab welchem Alter verspüren Kinder Eifersucht?

Eifersucht tritt in jedem Alter auf. Selbst wir Erwachsene sind vor diesem Gefühl nicht gefeit. Forscher haben herausgefunden, dass bereits ein Kleinkind im Alter von 6 Monaten Eifersucht empfinden kann. Ein Klassiker bei Familien ist meist die Geburt eines Geschwisterchens. Hier kann sehr oft eifersüchtiges Verhalten gegenüber dem jüngsten Nachwuchs beobachtet werden. 

Können auch Einzelkinder eifersüchtig sein?

Eifersucht ist ein Phänomen, das nicht nur unter Partnern oder Geschwistern oder zwischen Kindern und Eltern auftritt. Es können auch Einzelkinder eifersüchtig sein. Z.B. auf Mama und Papa, wenn beide sich umarmen und das Kind sich ausgeschlossen fühlt. Oder wie in der folgenden Geschichte, die Melanie, 38, Einzelkind, mit uns geteilt hat:

Meine erste Erinnerung an eine Situation, in der ich eifersüchtig war Ich war ca. 8 Jahre alt. Meine Mutter und ich haben Freunde besucht, die eine zugegebenermaßen zuckersüße kleine Maus von drei Jahren hatten. Blonde Locken, Knopfaugen, ein süßes Lächeln. Auch ich fand sie wunderschön. Meine Mutter hatte das Mädchen den Nachmittag über immer wieder auf dem Arm, hat mit ihr gespielt, gelacht und ihrer Mutter gesagt hat, wie hübsch die Kleine doch sei.

Da kam in mir ein merkwürdiges Gefühl hoch. Eines das ich nicht einordnen konnte. Ich wollte nicht, dass meine Mama dieses Kind schön fand. Sie sollte mich schön finden. Aber ich fand mich ja selber nicht schön.

Ich wurde traurig und abends, als meine Mutter mir eines ihrer alten Kuscheltiere schenken wollte, über das sie in einer verstaubten Kiste im Dachboden zufällig gestolpert war, schrie ich sie an und meinte: “Ich will es nicht haben. Du kannst es ja Simone schenken. Die hast Du eh viel lieber als mich” und bin weinend aus dem Zimmer gerannt.

Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, wie genau meine Mutter auf die Situation reagiert hat. Aber heute ist mir klar, dass sie damals sehr verletzt und traurig gewesen sein muss, dass ich so empfunden habe. Dass ich eifersüchtig war, ist mir natürlich erst viel später bewusst geworden. Ich wusste diese Wut und Traurigkeit damals ja noch gar nicht richtig einzuschätzen.

Eifersucht unter Geschwistern

In Familien führt die Eifersucht unter den Geschwistern meist zu Situationen, in denen es laut wird, gemeckert wird, gebrüllt wird oder es sogar zu Handgreiflichkeiten unter den Kids kommen kann. Diese Situationen sind für Eltern besonders nervenaufreibend, belastend und führen oft zu Stress. 

  • Wie löse ich das Problem? 
  • Wie helfe ich meinem Kind, dass es gar nicht erst eifersüchtig werden muss? 
  • Wie kann ich eine Konfliktsituation für alle Beteiligten so auflösen, dass sich keiner benachteiligt oder gar schuldig fühlt?

3 Gründe für Eifersucht unter Geschwistern

Wenn Du erst einmal verstehst, warum Dein Kind Eifersucht verspürt, dann weißt Du auch, wie Du ihm helfen kannst. Denn Eifersucht kann auch wieder wie von Zauberhand verschwinden, wenn Du herausfindest, welche Ursachen dahinterstecken. Für Geschwister gibt es vor allem 3 Gründe für Eifersucht.

Grund #1 für Eifersucht unter Geschwistern: Dein Kind fühlt sich unfair behandelt

Eifersucht ist oft die Folge, wenn Dein Kind sich unfair behandelt fühlt. Wenn es einen Mangel verspürt oder tatsächlich einer besteht, der gefüllt werden muss. Ein wichtiges Bedürfnis aller Menschen, ist das Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Aus dem Gefühl “ich gehöre nicht dazu, ich werde nicht so geliebt wie ich bin” kommt ein Gefühl von Unfairness auf.

Was ist eigentlich Fairness und gibt es sie wirklich?

Viele denken, Fairness ist, wenn jeder das Gleiche bekommt. Aber stell Dir vor, die Oma kommt zu Besuch und gibt jedem Kind eine Tafel Vollmilchschokolade. Eben weil sie fair und gerecht sein will, bekommt jeder das Gleiche. Nun liebt das jüngste Kind Vollmilchschokolade über alles und freut sich wie ein Schnitzel über das Mitbringsel. Das ältere Kind mag aber am liebsten Nussschokolade und fühlt sich, obwohl es genau die gleiche Schokolade bekommen hat, unfair behandelt. 

Für alle das Gleiche ist nicht unbedingt auch fair. Für uns bedeutet Fairness zu geben, was dem einzelnen gut tut. Und das ist nicht das Gleiche! 

Grund #2 für Eifersucht unter Geschwistern: Dein Kind fühlt sich und seine Bedürfnisse nicht gesehen

Eifersucht unter Geschwistern ist oft auch ein Kampf um Mama oder Papa, um unsere Aufmerksamkeit. Und dabei ist es ihnen egal, wie und wann sie diese bekommen. Den Salat haben wir dann, wenn wir ihnen nur Aufmerksamkeit schenken, wenn gerade ein Streit vom Zaun bricht. Sie lernen daraus: Je lauter ich bin, desto mehr werde ich gesehen. Und desto einfacher kann ich meine Bedürfnisse durchsetzen, weil mir Gehör zuteil wird. 

Grund #3 für Eifersucht unter Geschwistern: Dein Kind sieht sich im Konkurrenzkampf

Wie oft gibt es bei Euch Streit, weil ein Kind unbedingt der Erste, der Sieger, der Gewinner und keinesfalls der Verlierer sein möchte? Hier mal eine Einladung: Schau Dir mal an, ob es sein kann, dass Ihr in der Familie vielleicht in einigen Bereichen zu sehr auf “Gewinnen” oder “Erfolge” getrimmt seid. Also darauf geachtet wird, wer es besser macht, die bessere Note nach Hause bringt oder bei einem Sportwettbewerb gewonnen hat und dann gelobt wird. 

Wenn Dein Kind sich mit anderen verglichen und bewertet fühlt, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn es das als einen Konkurrenzkampf wahrnimmt und mit Eifersucht reagiert. Dies überträgt sich dann leider auch auf ganz alltägliche Situationen, wie ein Spiel beginnen zu dürfen, als erster geschöpft zu bekommen oder keinesfalls beim Fangen verlieren zu wollen.

Was kannst Du gegen diese 3 Gründe tun? Wie kannst Du helfen, dass Dein Kind keine Eifersucht verspürt?

1. Schenke ihm Deine Aufmerksamkeit und Zeit.

Klingt so einfach, aber jetzt kommt`s: nicht erst wenn sie sich streiten und zanken! Hand aufs Herz: Wie oft nimmst Du Dir die Zeit und sagst zu Deinen Kids, wenn sie friedlich und fröhlich miteinander spielen: “Schön, dass es Euch gibt. So eine Freude, was ihr da gerade macht”? Wie oft lächelst Du sie dabei an und gibst ihnen damit eine Rückmeldung? Es kommt doch so oft vor, dass wir gerade diese Situationen ausnutzen, um schnell Dinge im Haushalt zu erledigen und dann gar nicht bei ihnen sind – weder physisch noch geistig. Wir kommen doch erst dann, wenn es laut und hitzig wird.

Je öfter Du aber gerade in solch friedlichen Situationen den Kids Deine Aufmerksamkeit schenkst, desto weniger müssen sie um diese buhlen. Desto mehr fühlen sie sich in einem positiven Kontext gesehen – und desto weniger Eifersucht entsteht.

2. Frag Dein Kind.

Geh mit Deinem Kind in Kommunikation und frage es ganz konkret: “Was brauchst Du? Was hättest Du gerne? Wie können wir es schaffen, dass Du mit Freude mit Deinem Bruder/Deiner Schwester spielen kannst?” So erfährst Du, wo Dein Kind einen Mangel verspürt. Und Ihr könnt gemeinsam herausfinden, wie Ihr den Familienalltag so verändern könnt, dass jeder das bekommt, was er braucht.

Übrigens: Kinder, die sich von uns gesehen fühlen, sind bereit zu kooperieren, weil sie in ihrem Gefühl bestärkt sind, dass sie großartig sind, so wie sie sind. Sie haben dann gar keinen Grund, eifersüchtig zu sein und lassen dann auch oft dem anderen den Vortritt, so dass Konflikte gar nicht erst entstehen.

3. Schaffe ein Zugehörigkeitsgefühl.

Kinder wollen Teil der Gemeinschaft sein. Sie wollen sich in ihrer Kompetenz gesehen fühlen und auch ihren Teil dazu beitragen. Also lass sie mithelfen und feiere sie dafür. Wie großartig fühlen sich die älteren Geschwister, wenn sie gebraucht werden und sich in ihrer Position als großer Bruder oder große Schwester gesehen fühlen? Wenn sie den Tisch mitdecken dürfen für die ganze Familie? Oder dem kleinen Bruder zeigen, wie man den höchsten Turm bauen kann? Oder wie das mit dem Schuhebinden geht und auf was man beim Inlineskaten achten muss.

Bei Streit aus Eifersucht gibt es keine Täter!

Eifersucht lässt sich nicht mittels logischer Argumente lösen. Auch Erklärungen, wie “Du musst nicht eifersüchtig sein, wir haben Euch alle gleich lieb” helfen Deinem Kind nicht weiter. Denn Dein Kind hat bei Eifersucht an irgendeiner Stelle verlernt zu sehen, wie großartig es ist. Und genau dieses Gefühl darfst Du gerne wieder implementieren. 

Ein Kind, das eifersüchtig ist und deshalb heftig reagiert, braucht Hilfe und keine Strafe. Denn Dein Kind befindet sich in einer Not. Es will gesehen werden und handelt und reagiert mit der besten Option, die es gerade hat. Deshalb ist auch eine Klassifizierung nach “Opfer” und “Täter” in einer aus Eifersucht entstandenen Streitsituation aus unserer Sicht völlig falsch. Damit würden wir ja “Partei ergreifen” und die Not des Kindes nur noch mehr verstärken. Deshalb: Statt Strafe biete Deine Hilfe an. Hilf Deinem Kind, dass es wieder weiß, wie großartig es ist und feiere es dafür.

Nicht vergessen: Alle Geschwister lieben sich, auch wenn es manchmal nicht so aussieht. Je mehr die Kinder im Laufe der Zeit lernen, ihre Bedürfnisse selbst auszuhandeln, desto ausgeglichener sind sie und die Eifersucht verschwindet von ganz alleine, weil sie keinen Raum mehr hat. Und bei diesem Weg kannst Du sie liebevoll und mit ganz viel Klarheit begleiten.

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Uli & Bernd, die beiden Gründer von #gemeckerfrei®, haben sich 2022 entschieden, ihren lang gehegten Traum vom Leben auf Reisen in die Tat umzusetzen. Sie haben alles in Deutschland verkauft und sind seitdem mit ihren Kindern auf einer Weltreise ohne Enddatum.

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